Soundtrack der Woche #41
Es klingt kaputt, verzerrt und unnatürlich aber es klingt gewollt, vor allem aber, und das ist an diesem Album so besonders, es klingt extrem durchdacht. 5 Jahre lang war es ruhig um Bon Iver, nun meldet er sich mit einem intelligenten, avantgardistischen Werk zurück.
Das 2011 erschienene Album Bon Iver war tiefgründig, emotional aber ruhig, man kann vielleicht unaufgeregt sagen auch wenn es unter keinen Umständen langweilig war.
Zukunftsmusik
All jenes hat Justin Vernon, das Genie hinter dem Projekt, nicht verlernt und präsentiert uns mit seinem neuen Album extrem synthetische Indie Musik, ohne tanzbare Rythmen und vollends losgelöst von klassischen Indie / Folk Elementen. Er fährt ein ganzes Arsenal an Synthesizern auf, das akustischste aller Instrumente, Justin Vermonts starke, teils leiddurchdrängte Stimme, verzerrt durch Vocoder und Effektgeräten. Im Zusammenspiel mit den für Bon Iver bekannten, tiefgehenden Harmonien, der richtigen Priese Melancholie und Schmerz, entsteht ein Album, welches wie die nächste Entwicklungsstufe von James Blakes Meisterwerk Overgrown klingt.
Beim Hören von 22, A Million kommt man nicht drum herum an die Musik von Musikern wie Jamie XX, Nicolas Jaar oder Jon Hopkins zu denken aber in einem noch nicht gehörtem Indie Kontext. Das Album gilt es unserer Meinung nach als Gesamtes zu genießen, doch 666 ʇ gibt einen ganz guten Einblick in den Hybrid aus klassischen akkustischen, Indiemusikelementen und moderner, synthetischer Musik.
Ein minimalistisches Werk, detailverliebt, welches erst nach und nach seine ganze Vielfalt und Diversität enthüllt. Es ist ein Album für die Dauerschleife, Tracks bei denen man bei jedem Hören neue Elemente und kleine Details entdeckt. 22, A Million ist ein Einblick in eine neue, minimalistischere und elektronischere Indie Musik.
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