Soundtrack der Woche #71
Dem aufmerksamen Leser dürfte das kanadische Duo bekannt vorkommen, denn es ist nicht ihr erster Auftritt bei uns. Felix empfahl damals ein stets hörenswertes Set der beiden. Ich möchte aber an dieser Stelle die Gunst der Stunde nutzen und mich auf das eigentliche Schaffen von Jimmy Vallance und Tom Howie konzentrieren.
Ihre Musik ist irgendwo zwischen Deep House und Pop anzusiedeln. Ein gewagter Spagat, welcher aber vor allem auf dem ersten Album All in All überraschend stilvoll gelingt. Das zweite Album, Days Gone By, hinkt dem ersten in dieser Hinsicht leider etwas hinterher. Ich vermisse die Vielfältigkeit des Vorgängers und so muss ich leider feststellen, dass Tearing Me Up und Days Gone By die einzigen nennenswerten Tracks des Albums sind. Der Rest versinkt irgendwo im grau-blassen Pop-Sumpf.
Genug moniert, zurück zu All in All: all das, was ich auf dem zweiten Album vermisst oder zu beklagen habe, machen sie auf dieser Platte genau richtig: die Tracks haben Charakter und der Sound ist bunt. Der prägende Track für mich ist Grace, denn er ist das, was Bob Moses verdammt gut beherrschen: subtiler, lässiger Deep House, der gänzlich ohne emotional zugespitzte Drops auskommt. Der Verzicht auf den vermeintlichen Höhepunkt in der Musik hat etwas Erleichterndes.
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