Soundtrack der Woche #83
4,1 Sterne und ich fange an zu überlegen, wie ich den Film unterbringen soll in den nächsten Tagen. Aussichtlos. Von „Ich liebe diesen Film“ über „Lustiger Beginn sonst einfach schlecht“ bis hin zu „Enttäuschend“ ist auch wieder alles dabei, was die Rezensenten so zu bieten haben. „Nicht für Action Fans (obviously)“ schreibt Herr Stilller mit drei L wohl angemerkt.
Zugegeben, ich habe keine Ahnung wer dieser Mann ist, als ich zum ersten Mal seine Musik höre. Tom Schillinger.
Zurück zu meiner Filmrecherche: Es geht um Oh Boy. Anscheinend hat ein junger talentierter Schauspieler namens Tom Schilling darin eine wichtige Rolle besetzt und sich auch am Soundtrack beteiligt. Dabei hat dieser dann ein Ensemble vom Regisseur versammelt getroffen, die ihre Musikinstrumente ganz passabel beherrschen. Dieses Ensemble heißt The Jazz Kids. Hat mit Jazz nicht im Geringsten zu tun, Musik machen aber können sie.
Im 3/4- oder 6/8-Takt drängt die Musik voran. Im Song Kein Liebeslied macht Schillinger dazu ein paar Ansagen an seine Verflossene, die gar nicht mal dermaßen souverän daherkommen. Begleitet wird der wundervoll halbstarke Akt von romantisch rauem Chanson-Pop. Das ist aber kein Liebeslied. Beim dritten Hören in Schleife merke ich, warum ich den Song mag – es erinnert an Hildegard Knef.
Minute 2:10: wilde Gitarreneinlage. Oh Boy hat übrigens dann den Deutschen Filmpreis für die beste Filmmusik gewonnen. Dazu singt ein multitalentierter Schauspieler, der klassische Moritaten und Lieder vom Abgrund, aber auch die Tradition des Deutschen Chanson wieder aufleben lässt. Das finde ich mutig. Minute 3:10: Schuld daran bist du.
Übrigens finde ich den Rest des Albums recht nervenaufreibend und ein wenig nerv tötend, aber für kein Liebeslied ist es das Wert. Und: Oh Boy steht auf meiner Liste.
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