SdW #35 Glass Animals – The Other Side Of Paradise

SdW #35 Glass Animals – The Other Side Of Paradise

GLASS ANIMALS - THE OTHER SIDE OF PARADISE

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Soundtrack der Woche #35

Grooviger Downtempo trifft auf ein grandioses Sammelsurium verschiedenster Sounds und Geräusche, dazu gesellt sich die geheimnisvolle Stimme von Bandgehirn Dave Bayley. Verspielt, rhythmisch, mystisch. Ihre Musik nimmt einen mit auf etwas zwischen Traum und Trip, sie hat etwas extasisches ist dabei aber so lässig, dass man einfach dahinvegetieren möchte, fast schon etwas arrogant. Ihren Sound in Gengregrenzen zu zwängen ist so unnötig wie Festival Aftermovies, zwischen cleanen Gitarren und wirbelnden Trommeln finden sich Arcade Sounds, Synths und eine Menge Geklimper. Man stellt recht schnell fest: Die Jungs verstehen ziemlich viel von dem was sie da anstellen!

Zaba

Ihr Debüt gaben die Jungs vor 2 Jahren mit Zaba, ein Album, das nicht nur aufgrund seines wunderschönen Cover in jede Musiksammlung gehört. Ein musikalisch und lyrisch sehr starkes Album, welches die Band nach ganz oben auf unserer Hotlist katapultiert hat.

Seit letztem Dezember haben sie an ihrem neuen Album gebastelt und es hört auf den Namen How To Be A Human Being. Es klingt zwar etwas verspielter als sein Vorgänger, die Hip-Hop Einflüsse schimmern ein wenig deutlicher durch, doch die Penaut Butter Vibes sind den Jungs (zum Glück) nicht abhandengekommen. Es ist ein Album über Menschen geworden, erzählt Dave, ein Album voller Geschichten von Fremden und Freunden. Die Charaktere finden sich auf dem Cover des neuen Albums wieder, welches auf einen Neues hervorrangend gelungen ist.

„I found that while we were on tour strangers would open up and tell me things they probably wouldnt tell their closest friends. I started recording it all. amazing things, heartbreaking things, weird things, hilarious things. In november i sat down and listened to everything i had back to back. i started obsessing about the way people told stories. what people talk about, what they exaggerate, what they leave out, what the story actually means, and what all of that said about who they were as people. It all made me want to create my own characters and my own stories and hide a little bit of myself in each one. the guys and I talked about the idea and they were all down. each song a different character and a different story.“

Stilsicher und ultra lässig präsentieren sich die Jungs. Zurecht! Sie machen extrem aufregende Musik und das verdammt gut. Es ist eine dieser Bands die man an den ersten Tönen jedes Songs sofort erkennt.

Live

Live sind die Jungs sehr zu empfehlen! Ein paar mal durften wir ihnen schon beim Musizieren zuschauen und waren jedes Mal aufs Neue begeistert. Eine kleine Tour mit leider nur zwei deutschen Stationen ist schon angekündigt. Alle Termine findet ihr hier.

 

© Glass Animals

SdW #32 Floating Points – Silhouettes (I, II & III)

SdW #32 Floating Points – Silhouettes (I, II & III)

FLOATING POINTS - SILLHOUETTES (I, II & III)

Soundtrack der Woche #32

Floating Points. Hinter dem Name verbirgt sich vor allem ein junger unscheinbarer Herr mit nerdiger Anmutung. Der Brite mit der Nerdbrille mixt gekonnt und selbstverständlich House mit Jazzakkorden und Klassikklängen wie kaum ein anderer. Während er sechs Jahre lang an seinem Album werkelte schloss er auch noch ein Studium der Neurowissenschaften mit seiner Doktorarbeit ab.

Er schafft eine schöne Synthese von elektronischer Musik und Jazzelementen. Auf der Bühne zwei Seiten, die aber nicht abwechselnd spielen, sondern vielmehr spielend vereint werden durch Sam Shepherd, auf der rechten Seite, der hinter einem Stapel analoger Synthesizer versteckt die Fäden seiner Musik zusammenführt. Alles um ihn herum blinkt leise. Auf der linken Seite der Bühne seine Jazzmusiker die ganz unauffällig begleiten: mit Drumset, Saxophon, Horn, Bass und Percussion. In der Mitte der Bühne wird die Musik von Visualisierungen eines Lasers begleitet, ein Muster, dass auch das aktuelle Albumcover Elaenia ziert.

Fulminantes Album

Ein Album, das auch alteingesessene Jazzfetischisten wie meinen Vater überzeugen kann. Er attestiert dem jungen Herrn aus Manchester sogar „richtigen“ Jazz, gerade weil er sonst Jazzelementen, die allzu billig anmuten, sehr kritisch gegenübersteht. Floating Points dagegen überzeugt. Fans und Kritiker waren begeistert von seinem Debütalbum, denn die Platte übertraf sämtliche Erwartungen: auf der einen Seite die Tracks an der Schwelle zum Jazz, auf der anderen einige Lieder, die ganz klassisch der Clubmusik zuzuordnen sind.

Unser Soundtrack der Woche bildet eine schöne Reise durch das musikalische Spektrum von Floating Points: groovig, leise und mal laut, kräftig, akzentuiert und melodisch, sanfte Töne wechseln mit nervösen und kräftig angespielten Sounds. Fantastisch. Seine Tracks haben meist eine analoge Schlagseite. Häufig steht der charakteristische warme, weiche und volle Klang des Fender-Rhodes-Pianos im Zentrum, darunter laufen von Sheperd live eingespielte Drums, mal rudernd, bisweilen auch fehlerhaft und nie maschinell streng. Unterkühlte und überdigitalisierte Klänge waren eh nie Shepherds Ding. Mehr über FLoating Points könnt Ihr in diesem Artikel lesen.

Auch als DJ genießt Sam Shepherd einen hervorragenden Ruf. Gerade weil er, statt durchgängig linientreu Techno oder UK Garage aufzulegen, das Publikum immer aufs Neue herausfordert. Sei es mit Jazz, Soul, oder Minimal Music. „Wenn man mich auflegen hört, muss man aufs Schlimmste gefasst sein!“, sagt er in einem Interview und lacht ausgelassen.

Der 29-jährige Shepherd schätzt seine Sammlung auf 10.000 Schallplatten. Ordnung gebe es darin nicht, die Platten stapeln sich verstreut in einem Raum, erzählt er.

Sam Shepherd, also known as Floating Points, a vinyl record collector from London, UK photographed with his vinyl collection at his home for Dust & Grooves. © Copyright - Eilon Paz - www.dustandgrooves.com

Sam Shepherd, also known as Floating Points, a vinyl record collector from London, UK photographed with his vinyl collection at his home for Dust & Grooves. © Copyright – Eilon Paz – www.dustandgrooves.com

Floating Points erleben

Wir empfehlen unbedingt das Konzert auf Arte Concert anzusehen. Außerdem sehens- und hörenswert sind die Aufnahmen, die Thump gemacht hat. Hier fällt es extrem schwer, nicht tief in seine Welt einzutauchen, daher geben wir Euch noch etwas mehr Musik von Floating Points an die Hand. Bei seinen älteren Produktionen sind auch durchaus clubtaugliche Produktionen dabei (wie Nuits Sonores oder Nectarines).

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SdW #31 Rusconi – Berlin Blues

SdW #31 Rusconi – Berlin Blues

RUSCONI - BERLIN BLUES

Soundtrack der Woche #31

Das schöne am Jazz ist, dass man eingetlich nie weiß was als nächstes passiert.

Der Jazz des schweizer Trios Rusconi ist gespickt mit Ausflügen frenab jeder Genregrenzen und vereint neben der Klassischen Jazz Instrumentierung Gitarren, Gesang und Synthesizer zu einer Musik die abwechslungsreicher kaum sein könnte. Dementsprechend breit Gefächert ist die Liste an Einflüssen: Miles Davis, die Sex Pistols oder Flying Lotus.

Das Ergebnis sind unglaubliche lebendige und progressive Tracks, die im ständigen Wandel zu sein schein. Berlin Blues ist ein Paradebeispiel. In 4 Minuten packt Rusconi mehr als Andere auf eine ganze Platte.

Rusconi nimmt dich mit auf eine wilde Reise in verrückt schöne Klangwelten und vielen unerwarteteten Momenten. Irgendwo zwischen freier Interpretation und regiden Strukturen präsentiert uns Rusconi einen genialen Jazz und Tracks die sich ständig neu erfinden.

 

© Rusconi

© Rusconi

 

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SdW #26 Wyoming – Moon Jaunt

SdW #26 Wyoming – Moon Jaunt

WYOMING - MOON JAUNT

Soundtrack der Woche #26

Seit ihrem ersten Album Fountain sind wir große Fans von Wyoming. Die beiden Brüder Sascha und Manuel haben zusammen mit einem Kindheitskumpel David in dem kleinen Örtchen Lörch ein extrem interessantes Projekt gestartet.

Zum ersten Mal haben wir sie in einem kleinen Club irgendwo in München als Vorband von Glass Animals, die sich wohl kaum eine passender Vorband hätten aussuchen können, gehört. Die drei verrückten Jungs aus Köln haben einen einzigartigen Sound. Viele Synthies, sehr schwebend, hier und da ein wenig verträumt aber mit komplexen Rhythmen. Moon Jount vom gleichnamigen Album ist so ein typischer Wyoming Track. So richtig befriedigend sind Vergleiche mit The XX oder The Whitest Boy Alive (denen sie sich selber nahe sehen) nicht, dafür ist ihr Klang zu einzigartig. Hinter der vermeintlichen Hipster Fassade versteckt sich ein cleveres Trio, dass einiges im Petto hat.

Sehr hörenswert ist auch dieses Glanzstück ihres vergangen Albums:

 

© Wyoming

SdW #24 David August – J.B.Y.

SdW #24 David August – J.B.Y.

DAVID AUGUST - J.B.Y.

Soundtrack der Woche #24

Dass Künstler mit einer klassischen Musikausbildung herausragende elektronische Musik zaubern können ist nicht erst seit Nils Frahm bekannt. Der hamburger David August gehört mit zu dieser Kohorte neuer Avantgardekünstler. David August hört man seine Wurzeln jedoch nicht direkt an. Anders als Nils Frahm oder Hauschka nimmt das Klavier keine dominante Rolle ein, es fehlen die klassisch klassischen Elemente. Sein Sound ist jedoch unglaublich vielseitig und facettenreich, er erinnert an Nicolas Jaar.

J.B.Y. ist genau so ein Track. Sounds schwirren von allen Seiten herein, verschwinden wieder aber ergeben ein stets harmonischen Mix. Ich habe das gefühl bei jedem hören etwas neues zu entdecken.

Ob als Dj oder Produzent, David August kann aber auch feinsten Deep House servieren. Hamburg Is For Lovers ist ein derber Deep House Track.

Seine lertzte EP, Epikur (2014), veröffentlicht auf Innervisions, ein Label bei dem auch Ame (Zwischenruf #6) oder Dixon zu Hause sind. Der gleichnahmige Titeltrack hatte ihm damals mächtig Aufmerksamkeit beschert.

Dieses Jahr ist er übrigens unter anderem auf dem Dockville oder dem Appletree Garden Festival unterwegs. Wir freuen uns auf ihn!

© David August

 

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