SdW #99 Nick Hakim – Cuffed

SdW #99 Nick Hakim – Cuffed

NICK HAKIM - CUFFED

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Soundtrack der Woche #99

Seine Lieder klingen nach Sehnsucht. Nick Hakim begann seine Discographie auch mit einem Schlussmachlied, in dem er sich nach einer Versöhnung sehnte, die niemals kommen würde, und sich mit der Erinnerung an ihr Lächeln und ihren Blick begnügte. Hakims Debüt-Album, Green Twins, ist ein Schrein für Liebesverstrickungen, die ausschließlich aus leise gesprochenen Liebesliedern bestehen, die dann in psychedelische Gesangbücher ausbrechen.

Auf Cuffed lebt er auf und ist verliebt – oder gefesselt – als sein bezauberndes Mädchen, buchstäblich an das Bett ihrer Mutter gefesselt, auf ihn wartet.

Hakim ist inspiriert von Soul-Sängern mit einem Verständnis für das Sinnliche – Marvin Gaye, Curtis Mayfield und D’Angelo. Hakim zeigt das bluesige Herz und den Gospel-Sound der Soul-Musik. Seine Lieder sind ganz deutlich von seinen Vorfahren des Genres geprägt.

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Felix

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SdW #97 King Krule – Biscuit Town

SdW #97 King Krule – Biscuit Town

KING KRULE - BISCUIT TOWN

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Soundtrack der Woche #97

Es ist dunkel und versifft. Aber das Bier am Tresen ist vergleichsweise erschwinglich für das in der Gentrifizierung steckende Südlondon. Lustlos und krumm dakauernd raucht Archy Marshall an einem der seitlichen Tische vor der verspiegelten Wand. Ein vereinsamter Ventilator dreht – viel zu langsam – seine Runden über der Theke. Er kommt nicht an gegen den jungen großgewachsenen Kettenraucher mit rotem Haar. Hier sinniert er über fiese Körpersekrete und überzieht das Thema Scheitern mit einem Hauch von Glamour. Marshall ist 23 Jahre alt und hat vor kurzem ein ziemlich wildes, zugleich meditatives und besorgtes Album herausgebracht. Es bewegt sich irgendwo zwischen Trip-Hop, Jazz und watteweichem R’n’B. Es ist sein zweiter Streich.

Zauberer von Oz

King Krule heißt der Zauberer von The Ooz – ein Außenseiter-Kunstwerk aufgestellt in der Ikea Bilderabteilung. So underground seine Musik auch ist, Beyoncé hat öffentlich ihre Bewunderung ausgestellt und Kanye West lud ihn ins Studio ein. Er lehnte ab. Seit dem 15. Lebensjahr schon schreibt er Songs und wurde bald verfolgt vom Erfolg seines Debütalbums. Schreibblockade, Depression und Beziehungsende. Plötzlich nicht mehr underground. Das alles raucht er auf Lunge und pustet es in grauen Ringen wieder zurück. Rückwärtsrotierend steigen sie auf und verfangen sich im Ventilator an der Decke. Marshall bestellt sein nächstes Bier. Seine Musik ist nun eine intensive Irrfahrt durch Marshall’s Unterbewusstsein geworden und er ist stolz drauf. Es ist ein Produkt seiner persönlichen Obsession, Ideenfetzen, halbverdaut und wieder hervorgewürgt als schlammige und doch beeindruckende Musik. King Krule ist eine Kreatur der Nacht, Kind der Bohème, Bariton, trauriges Wesen im traurigen Kapitalismus.

~ Entdecken Sie mehr Musik aus der Serie intelligente Endzeitmusik u.a. mit Kate Tempest und Loyle Carner ~

Es geht um Fake-News, Brexit, Zersplitterung der urbanen Kultur. Krule hält tapfer dagegen mit seiner etwas anderen Musik. King Krule ist eine ehrliche Inkarnation von Archy Marchall und auch das Projekt, welches ihn porträtiert – als jungen Mann gewöhnt an die Hässlichkeit der Außenwelt und seine eigene fragile Innenwelt.

Keks City

In Biscuit Town, N°1 auf seinem neuen Album, versinkt also dieser junge Herr in allen Wundersamkeiten, die derweil für junge Menschen bestehen: Liebesleid, Traum vom Idol, komplizierte und schöne Beziehungen, die vergebliche Suche nach Orientierung, hochaufgelöste hyperkomplexe Welt, Weltfrust, Eifersucht, Sehnsucht, Slacker – Nichtstuer, Drogen, der Geschmack von verschieden Mündern. Biscuit Town ist laidback-fast-schon Rap.

And now i’m caught off by the taste in her mouth
She whispers all about
She got a mystery man deep down south
And no more wheelers, dealers creeping about
At least none that she knows
From the way so much
‚Til I’m rolled up in the same old dutch
Need a touch forth of my libido
And now she steadily hitting speed cones
As we proceed to a street dome
In the body not a weak bone
A strong mind but she still got a side for a people
Not that she knows
That’s what he knows
In biscuit town
I seem to sink lower
In biscuit town
In biscuit town
In biscuit town

Schon in seinem Debütalbum 6 Feet Beneath The Moon verbindet er Einflüsse aus britischem Folk und Punk mit Rock, Hip-Hop, Dub und Garage. Dabei strömt seine Musik so zielsicher zusammen, als wäre es nie anders gedacht gewesen. Zu einem morbiden Fluss aus Punk, düsterem Folk und ausgebremsten Endzeit-Swing. E-Gitarren-Töne ziehen fragile Fäden, Jazz schimmert auf: Krule ist ein Crooner wie Jesper Munk, nur in fame. Ganz ungewollt (?) wurde er zu London’s neuem underground Posterboy gekrönt – als Abbild einer urbanen Dystopie, die für viele Menschen immer unverständlicher wird.

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Felix

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SdW #96 Giant Rooks – Bright Lies

SdW #96 Giant Rooks – Bright Lies

GIANT ROOKS - BRIGHT LIES

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Soundtrack der Woche #96

Ausgezeichnete Newcomer.

popNRW-Preis für den Newcomer 2016

Giant Rooks kommen aus Hamm und machen Musik. Hammer Band – höhö. Ihre Musik bezeichnen sie als ,Art Pop’ und meinen damit „künstlerisches Experimentieren, verknüpft mit Pop-Elementen“. Ich würde meine Musik niemals freiwillig mit einem solch pseudo-individuellen Label versehen, aber was solls. Das ändert ja an der Musik nicht viel. Die ist nämlich in Wirklichkeit eine bunte Mischung aus Indierock, Folk und Elektro, schwermütig und manchmal auch tanzbar.

Die Intro schreibt eigentlich schön über die Jungs: „Roadies haben sie noch keine, also stimmen Giant Rooks selbst die Instrumente, während die 15-Jährigen Fangirls auch schon mal probekreischen. Punkt 21 Uhr betritt die Band erneut die Bühne. Die Jeansjacke und das bunte Hemd von Sänger Frederik Rabe sitzen, bereits bei den ersten Songs bedient er allerlei Percussions. Sein Cousin Finn Schwieters an der Gitarre grinst Fred zu, während die Newcomer Hymnen wie »Bright Lies« und »New Estate« spielen, die allesamt ihren Art-Pop-Status festigen. Nicht jeder Ton sitzt, aber das ist bei der Leidenschaft der Band verzeihlich. Leider sind die meisten (jungen) Zuschauer damit beschäftigt, die Momente mit dem Handy aufzunehmen, statt zu tanzen.“

Ihre Musik inspirieren Alt-J (das hört man ganz gut durch bei unserem SdW Bright Lies), Arcade Fire, James Blake oder Balthazar, er klingt nach einer Mischung aus Indie-Rock und Folk mit elektronischen Einflüssen.

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Jan

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SdW #93 Racing Glaciers – Carry It On

SdW #93 Racing Glaciers – Carry It On

RACING GLACIERS - CARRY IT ON

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Soundtrack der Woche #93

Racing Glaciers sind eine englische Rock Band, die seit Sommer 2012 existiert. Die Band Mitglieder sind Tim Monaghan, Danny Thorpe, Matt Scheepers, Simon John, und Matt Welch. 2016 erschien ihr Debütalbum Caught in the Strange. Was für ein schöner Name!

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Felix

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Sdw #90 Thundercat – Show You The Way

Sdw #90 Thundercat – Show You The Way

THUNDERCAT - SHOW YOU THE WAY

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Soundtrack der Woche #90

Das ist Stephen Bruner. Stephen oder halt Thundercat. Thundercat ist kein Quereinsteiger und kein Schlafzimmernerd. Thundercat ist Profi aus einer Musikerfamilie. Der Bassist und Musikproduzent entschied sich mit vier Jahren für den Ebass als sein Instrument. Sein Bruder und sein Vater sind Schlagzeuger. Papa spielte u.a. für The Temptations, Randy Crawford und Diana Ross. Thundercat selbst arbeitet bald für Snoop Dog oder John Legend. Jüngst produziert er gemeinsam mit Flying Lotus, Kamasi Washington und Kendrick Lamar.

Letzter war wiederum maßgeblich an der Produktion von Thundercats erfolgreichstem Soloalbum beteiligt Drunk. Ein Album, das gespickt ist mit Leichtigkeit und Verspieltheit, die Drunk von seinen Vorgängeralben unterscheidet, ohne dass dabei jedoch der Bezug zu den ernsthafteren Themen verlorengeht. Mit Kendrick Lamar hatte Thundercat einen Partner an Board, der zuvor ein sehr politisches Album mitten in die Black Lives Matter Debatte „hineinproduzierte“. Show You The Way ist sicher das souligste Stück auf dem schrulligen Album. Düster, spaßig und vielsagend ist die Platte Drunk, manchmal alles ein bisschen zugleich. Die Musik ist irgendwie 70s Funk, R&B, Punk mit einer Prise Fusion. Unmöglich in eine Schublade zu drücken und zweifelsohne Black Music. Oder wie Pitchfork schreibt: „Drunk presents the defining picture of Thundercat as a person: quirky, political, thoughtful, weird—and sometimes drunk.“ Viel Hörvergnügen!

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Felix

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