SdW #84 Portico – 101

SdW #84 Portico – 101

PORTICO - 101

<iframe width="100%" height="160" scrolling="no" frameborder="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=https%3A//api.soundcloud.com/tracks/189263427&color=64c08f&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false"></iframe><!-- [et_pb_line_break_holder] --><!-- [et_pb_line_break_holder] -->
<iframe src="https://open.spotify.com/embed/track/2GkxGTv6AasoJ51AnYhH17" width="300" height="380" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>
Soundtrack der Woche #83

Das ist Portico. Das Portico Quartet in „geschrumpfter“ Besatzung. Und plötzlich ziemlich weit entfernt von ihrer alten Musik, dem Jazz. Wie es dazu kam ist sehr kompliziert. Jedenfalls begannen Jack Wyllie, Duncan Bellamy und Milo Fitzpatrick damals noch mit Nick Mulvey ein Jazz Kollaborationsprojekt. Sie tauften es Portico Quartet und nahmen ein Album auf. Das funktionierte ziemlich gut. Ihr erstes gemeinsames Album Knee-Deep In The North Sea wurde 2007 unverzüglich für den Mercury Music Prize nominiert.

2011 verließ Gründungsmitglied Nick Mulvey die Band. 2013 verließ auch sein Nachfolger Keir Vine die Band, womit sie ihr damaliges Wahrzeichen verlor – das Hang. Der Rest befand zu dem Zeitpunkt dann sie wären „gone as far as they could” und nahm die künstlerische Krise zum Anlass für radikalen Wandel.

Living Fields ist ihr Debüt als Trio und das einzige Album, das sie aufnahmen. Mittlerweile ist nämlich Portico Quartet wieder alive und klingen auch sehr gut:

 

 

<iframe src="https://open.spotify.com/embed/album/5cgap74loKtln5z1IVrQYk" width="300" height="380" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>

Nun damals haben sie sich eine neue Labelheimat zugelegt: Das Independent Haus Ninja Tune, welches wahnsinnig viele fantastische Künstler betreut. Dazu gehören Mr. Scruff, Romare, Young Fathers, Maribou State, Lapalux, Kate Temepst, Kamasi Washington, Howling, Helena Hauff, David August, Bonobo und The Cinematic Orchestra. Sick! Das neue Werk bewegt sich dann galant zwischen Electro, Pop, jazzigen Elementen und Ambient. Mit Jono McCleery, Jamie Woon und Joe Newman von alt-J treten außerdem drei bemerkenswerte Sänger auf. Joe Newman und Jack Wyllie wuchsen beispielsweise in derselben Straße in London auf und sind seitdem befreundet. Joe sagt: „I grew up listening to Portico and at Uni I introduced their music to a younger Alt-J.“

Geil: eine kleine Ninja Bonus Playlist:

<iframe src="https://open.spotify.com/embed/user/kollektivindividualismus/playlist/62QA6hEDtYvgHfrysI0NUz" width="300" height="380" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>
SdW Playlist

Autor

Felix

Gründer | Bayreuth

SdW #82 Tom Schillinger & The Jazz Kids – Kein Liebeslied

SdW #82 Tom Schillinger & The Jazz Kids – Kein Liebeslied

TOM SCHILLING & THE JAZZ KIDS - KEIN LIEBESLIED

<iframe src="https://open.spotify.com/embed/track/3rPZkpkUYtIXCRZOyPIFAm" width="300" height="380" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>
Soundtrack der Woche #83

4,1 Sterne und ich fange an zu überlegen, wie ich den Film unterbringen soll in den nächsten Tagen. Aussichtlos. Von „Ich liebe diesen Film“ über „Lustiger Beginn sonst einfach schlecht“ bis hin zu „Entt&auml;uschend“ ist auch wieder alles dabei, was die Rezensenten so zu bieten haben. „Nicht für Action Fans (obviously)“ schreibt Herr Stilller mit drei L wohl angemerkt.

Zugegeben, ich habe keine Ahnung wer dieser Mann ist, als ich zum ersten Mal seine Musik höre. Tom Schillinger.

Zurück zu meiner Filmrecherche: Es geht um Oh Boy. Anscheinend hat ein junger talentierter Schauspieler namens Tom Schilling darin eine wichtige Rolle besetzt und sich auch am Soundtrack beteiligt. Dabei hat dieser dann ein Ensemble vom Regisseur versammelt getroffen, die ihre Musikinstrumente ganz passabel beherrschen. Dieses Ensemble heißt The Jazz Kids. Hat mit Jazz nicht im Geringsten zu tun, Musik machen aber können sie.

Im 3/4- oder 6/8-Takt drängt die Musik voran. Im Song Kein Liebeslied macht Schillinger dazu ein paar Ansagen an seine Verflossene, die gar nicht mal dermaßen souverän daherkommen. Begleitet wird der wundervoll halbstarke Akt von romantisch rauem Chanson-Pop. Das ist aber kein Liebeslied. Beim dritten Hören in Schleife merke ich, warum ich den Song mag – es erinnert an Hildegard Knef.

Minute 2:10: wilde Gitarreneinlage. Oh Boy hat übrigens dann den Deutschen Filmpreis für die beste Filmmusik gewonnen. Dazu singt ein multitalentierter Schauspieler, der klassische Moritaten und Lieder vom Abgrund, aber auch die Tradition des Deutschen Chanson wieder aufleben lässt. Das finde ich mutig. Minute 3:10: Schuld daran bist du.

Übrigens finde ich den Rest des Albums recht nervenaufreibend und ein wenig nerv tötend, aber für kein Liebeslied ist es das Wert. Und: Oh Boy steht auf meiner Liste.

SdW Playlist

Autor

Felix

Gründer | Bayreuth

Facebook

Facebook

Hype Maschine

Spotify

Instagram

SdW #77 Bergfilm – Rules

SdW #77 Bergfilm – Rules

BERGFILM - RULES

Soundtrack der Woche #77
<iframe width="100%" height="166" scrolling="no" frameborder="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=https%3A//api.soundcloud.com/tracks/305101660&color=ff5500&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false"></iframe>
<iframe src="https://open.spotify.com/embed/track/6C25J1ypNPhhkDjxgLxgfc" width="300" height="160" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>

Bergfilm. Tanzbar, eingängig und melancholisch.  Gut, das Cover-Artwork ist zugebenermaßen sehr stereotypisch für eine junge, hippe Elektropop-Band, aber musikalisch heben sich die vier Kölner Jungs entschieden vom langweiligen Genre-Klischee ab. Mit der markanten Stimme von Sänger Arthur Lingks entwickelt Bergfilm ihren ganz eigenen Stil. Die Songs auf dem Debütalbum Constants erscheinen entweder in sphärischen Synthie-Schwaden oder rhythmenfokussiert und tanzbar.

Auf Constants flimmert und funkelt Elektro-Pop, der nach Aufbruch klingt. Im Pressetext wird zu dem Kölner Quartett verklausuliert: „80er-inspirierte Synthie-Flächen, Stakkato-Gitarrenmelodien, knarzende Bässe und treibende Beats“. Na gut. Film ab.

SdW Playlist

Autor

Felix

Gründer | Bayreuth

Facebook

Facebook

Hype Maschine

Spotify

Instagram

SdW #76 Yellow Days – A Little While

SdW #76 Yellow Days – A Little While

YELLOW DAYS - A LITTLE WHILE

<iframe width="100%" height="160" scrolling="no" frameborder="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=https%3A//api.soundcloud.com/tracks/293149576&color=64c08f&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false"></iframe>
<iframe src="https://open.spotify.com/embed/track/3MrxunBZpzcx3nwEnpjmSs" width="300" height="380" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>
Soundtrack der Woche #76

Es ist heiß. In der Sonne kaum auszuhalten. Unermüdlich brennt sie nieder. Winzige Schweißperlen rinnen meinen Körper hinunter. Ich sehne mich nach einer sanften Brise, doch die Luft steht. Es ist später Nachmittag und der Campus verfällt in Hitzestarre. Für einen kurzen Moment. A Little While von Yellow Days funkt aus dem Uniradiosender und fasst für mich diese hitzig entspannte Situation passend zusammen.

Der junge Mann kommt aus London und zählt zur Riege der Bedroomproducer, die einerseits aus der Bude rausgetragen werden in die weite Welt und andererseits echt einen Sound zusammenschustern, der weitaus größer klingt, als ihr Entstehungsort vermuten ließe.

Von seinem jungen Alter und dem Singer-Song-Writer Ansatz her passt Yellow Days gut zu Jesper Munk. Die Musik klingt auch ein wenig nach der Münchener Szene neben Munk denke ich an Monday Tramps, die ähnliche Effekte in ihre Musik einbauen. Yellow Days ist etwas träger, rauer und erzählt irgendwie Geschichten von Schmerz und Verletzung. Er besitzt eine einzigartig raue und schroffe Stimme.

Man muss in der passenden Stimmung sein, um Yellow Days gut hören zu können. Einerseits kann es traurig machen oder entspannen.

SdW Playlist

Autor

Felix

Gründer | Bayreuth

Facebook

Facebook

Hype Maschine

Spotify

Instagram

SdW #75 Käptn Peng & die Tentakel von Delphi – Neue Freunde

SdW #75 Käptn Peng & die Tentakel von Delphi – Neue Freunde

KÄPTN PENG & DIE TENTAKEL VON DELPHI – NEUE FREUNDE

<iframe width="100%" height="160" scrolling="no" frameborder="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=https%3A//api.soundcloud.com/tracks/322238707&color=64c08f&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false"></iframe><!-- [et_pb_line_break_holder] --><!-- [et_pb_line_break_holder] -->
<iframe src="https://open.spotify.com/embed/track/7k7SNAllJXsLUrJiLVcTb5" width="300" height="380" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>
Soundtrack der Woche #75

Zusammen mit den Tentakeln von Delphi lässt es der Kapitän knallen. Die Mukke des neuen Albums Das nullte Kapitel scheppert und knallt. Druckvoll groovende Beats komplementieren den schlauen, manchmal philosophisch anmutenden Rap des Schiffsführers Robert Gwisdek. Das Quintett produziert Hip-Hop von seltener Qualität, da der Musik dieselbe Bühne geboten wird wie der Lyrik. Die Musik ist nicht nur notwendiger Begleiter, kein dem Flow verpflichtetes Hintergrundgedudel, sondern essentieller Bestandteil. Eine Rarität, vor allem im deutschsprachigen Hip-Hop.

Ebenso geschickt manövriert der Kapitän seinen mit Neologismen, Wortspielen und -verdrehungen vollgepackten Lyrikkahn durch die aufregenden Beats.

 

Dissen ist wie nackt auf einem Turm in ein Gewitter pissen:
Am Anfang witzig, doch danach wird dich der Blitz erwischen
Karma ist ein Bumerang, ich hab doch nur’n Witz gerissen
Aber der Witz ist alt und die Pointe ist beschissen
Du hast keinen Witz, sondern deine Verbindung abgerissen
Zu der Außenwelt und den Gefühlen anderer Lebewesen

 

Mit lässiger Leichtigkeit werden sowohl anspruchsvolle als auch weniger schwere Themen besungen. Das scheint mir das Befriedigende an dieser Musik.

„Rappen übers Rappen steht beim Käptn nicht im Bordbuch, stattdessen Erkundungen der eigenen Psyche und lyrische Forschungsreisen in die deutsche Semantik. Es ist nicht zu fassen: Intelligenter deutscher Rap ist möglich.“

Musikexpress

SdW Playlist

Autor

Jan

Gründer | Karlsruhe

Facebook

Facebook

Hype Maschine

Spotify

Instagram