SdW #83 Cosmo Pyke – Chronic Sunshine

SdW #83 Cosmo Pyke – Chronic Sunshine

COSMO PYKE - CHRONIC SUNSHINE

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Soundtrack der Woche #83

Cosmo Pyke ist selbst titulierter Working- Class- Represent, Graffiti- Künstler, Skater, Modell, Teenager und macht verträumten, jazzigen Indie- Soul. Sein Sound ist lebendig und spannend. Er portraitiert sich gerne als sorglosen, relaxten Londoner Vorortler, beweist aber wiederholt ein feinfühliges soziales Bewusstsein. Cool will er sein, und das gelingt ihm verdammt gut.

In Interviews spricht er über die Überheblichkeit seiner Londoner Kollegen, das Leben der Arbeiterklasse und übt Kritik an der großen Musikindustrie.

“The fashion nowadays is that everyone has to be some working-class rapper talking about how the struggle was for them,” Pyke says. “What if you’re not? What about your music?“ – The Guardian

Ein Normalo also. Einer von uns.
Einer, der aber auch durchstarten will, darum macht er keinen Hehl. Großes habe er vor, sagt er. Also doch die große Musikindustrie? Hoffen wir, dass ihm seine jungfräuliche Leichtigkeit noch lange erhalten bleibt.

 

 

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Felix

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SdW #76 Yellow Days – A Little While

SdW #76 Yellow Days – A Little While

YELLOW DAYS - A LITTLE WHILE

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Soundtrack der Woche #76

Es ist heiß. In der Sonne kaum auszuhalten. Unermüdlich brennt sie nieder. Winzige Schweißperlen rinnen meinen Körper hinunter. Ich sehne mich nach einer sanften Brise, doch die Luft steht. Es ist später Nachmittag und der Campus verfällt in Hitzestarre. Für einen kurzen Moment. A Little While von Yellow Days funkt aus dem Uniradiosender und fasst für mich diese hitzig entspannte Situation passend zusammen.

Der junge Mann kommt aus London und zählt zur Riege der Bedroomproducer, die einerseits aus der Bude rausgetragen werden in die weite Welt und andererseits echt einen Sound zusammenschustern, der weitaus größer klingt, als ihr Entstehungsort vermuten ließe.

Von seinem jungen Alter und dem Singer-Song-Writer Ansatz her passt Yellow Days gut zu Jesper Munk. Die Musik klingt auch ein wenig nach der Münchener Szene neben Munk denke ich an Monday Tramps, die ähnliche Effekte in ihre Musik einbauen. Yellow Days ist etwas träger, rauer und erzählt irgendwie Geschichten von Schmerz und Verletzung. Er besitzt eine einzigartig raue und schroffe Stimme.

Man muss in der passenden Stimmung sein, um Yellow Days gut hören zu können. Einerseits kann es traurig machen oder entspannen.

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Felix

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SdW #74 Kerala Dust – Nevada

SdW #74 Kerala Dust – Nevada

KERALA DUST - NEVADA

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Soundtrack der Woche #74

Als Darkside sich verabschiedete, klaffte eine Lücke im Bereich der Intelligence Dance Music, kurz IDM. Nicolas Jaar himself hatte sich damals mit dem begnadeten New Yorker Gitarristen Dave Harrington zusammen getan und  zwei Alben produziert. Einerseits ein komplettes Remake des damals jüngst erschienen genialen Albums Random Access Memories von Daft Punk und andererseits ein der Formation namensgleiches Album (Darkside), das Begeisterungsstürme bei Kritikern und Fans von Nicolas Jaar hervorrief.

Diese Lücke füllt nun gewissenhaft ein noch recht unbekanntes Trio aus Großbritannien, genauer gesagt aus dem Londoner Süden. Sie fühlen sich wohl im Deckmantel der anonymen Großstadt und halten ihre Identität weitestgehend bedeckt.

Die Musik von Kerala Dust ist gleichermaßen melancholisch, tanzbar treibend und hypnotisierend. Der Bass hängt tief und drückt trocken nach vorne. Vorne kann man die Augen auch einfach verschließen und den vertrackten Effektfeuerwerken zusehen, die im Dunkeln auf der Netzhaut entstehen. Die Musik ist so ein bisschen Alverde Aloe Vera, wenn dagegen Solomun oder sonst wer Nivea wäre. Beides ganz gut, aber Ersteres viel natürlicher. Organic Electronic Music kombiniert mit Songwriting.

Auf der Website ihres Labels findet sich folgender schöner Gedankenfetzen, der vielleicht genau das zum Ausdruck bringt, was den Reiz von Kerala Dust ausmacht:

“The members within the inclusive isolation of this project would like you to dance while also wondering if there’s really a point to anything. The realisation that there is no point will merely be liberating”.

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photo credit: Liam Keown

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Felix

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SdW #72 Sam Fender – Play God

SdW #72 Sam Fender – Play God

SAM FENDER - PLAY GOD

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Soundtrack der Woche #72
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“Fender’s acerbic delivery feels particularly relevant in the context of modern political upheaval and inequality.” – The Line of Best Fit

“Screaming through a megaphone: get your hands of the middle east”

“No matter who you are, or where you’ve been, he is watching from the screen. Keeps a keen eye on the inbetween – from the people to the queen.”

Play God von Sam Fender erzählt zwei Geschichten.

Die Geschichte eines entdeckten Talents. Und so kam es: Unterstützt bei der Produktion wird Sam nun neben seinem Kumpel Bramwell Bronte auch von Barny Barnicott. Dieser betreibt in der Nähe von London ein legendäres Studio, ist verantwortlich für die Aufnahmen der Band Arctic Monkeys und mischt nun auch Sam Fender ab. Das Musikvideo wurde von Größen der Szene verantwortet, die auch für Tame Impala, Royal Blood, Metronomy und Arcade Fire arbeiten. Sam Fender ist der vorgelebte American Dream der Musikindustrie. Beide Eltern sind Musiker, der Vater Sänger, sein Bruder auch musikalisch unterwegs, mit acht Jahren lernt Sam Gitarre spielen und mit 16 Jahren verlässt er die Schule, um im Gartenhaus und im Zimmer seiner Mutter mit Freunden Musik zu machen. Er spielt erste Gigs in einem alten Pub und –zack- wird von keinem Geringeren als dem Manager von Ben Howard entdeckt. Den Rest ist bekannt.

Außerdem erzählt Play God eine Dystopie. Wer spielt hier Gott und glaubt Sam an Gott? Sam, der heute 21 Jahre alt ist, schreibt leidenschaftlich schön über Desillusionierung, Liebe, raue Beziehungen und Herausforderungen unserer Generation. Dabei klingt er fast wütend und resigniert. Wer wagt es hier eigentlich, Gott zu spielen? Play God beschreibt unverfälscht und intim eine Dystopie, die heute gar nicht mehr so weit von der Realität entfernt scheint. Es geht um Nahost, totale Überwachung, totalitäre Systeme, die Monotonie der Anzugträgerwelt und den alltäglichen hustle and bustle. Im Schweinsgalopp durch das 21. Jahrhundert. Der Brite Fender geht in Richtung von Foals-esquer Power mit seinem bedrohlich wilden Midtempo- Debüt Play God. Er verbindet erfolgreich Rock- Elemente wie von Catfish and the Bottlemen mit einer souligen Stimme, die an Matt Corby oder Hozier erinnert.

Sam Fender konfrontiert Indierock mit sozialem Bewusstsein.

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Felix

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SdW #65 Loyle Carner – Stars & Shards

SdW #65 Loyle Carner – Stars & Shards

LOYLE CARNER - STARS & SHARDS

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Soundtrack der Woche #65

Loyle Carner ist (nicht nur) meiner Meinung nach der aktuell interessanteste Hip-Hop Künstler. Vor einiger Zeit ist sein Debütalbum Yesterday Is Gone erschienen. Auf dem Cover des Albums prangt ein Schwarzweißfoto mit ihm, seiner erweiterten Familie, also Freunden, einer Lehrerin, dem Produzenten und einem Hund. Das zieht sich dann so durch das Album, als roter Faden – Familie und Freunde.

So etwas scheint in Deutschland zurzeit absolut unmöglich. Die Spezialitäten des deutschen Raps liegen anscheinend zumindest zu großen Teilen auch in antisemitischer, gewaltverherrlichender und frauenfeindlicher Sprache. Wenn also in Deutschland gerade Herr Kollegah offenbart, wie leer sein Hirn tatsächlich wabert, sodass man es erstmals (?) in einem Interview auf Youtube miterleben konnte, zeigt Benjamin Coyle-Larner, was Hip-Hop zum Glück auch sein kann: emotional, wertig, intelligent. Die großen Erzähler des Hip-Hop stammen derzeit aus England.

Hintergrund: Weil Jan Böhmermann sich nicht traute, Antisemitismus-Vorwürfe mit Kollegah bei sich in der Sendung zu besprechen, es aber dennoch spannend fand, sourcte er das Unterfangen an Kat Kaufmann und Shayak Shapira aus. Das Ergebnis wird hier grandios treffend zusammengefasst.

Loyle Carner präsentiert fast mehr Poetry Slam, als Musik. Er spricht mit Offenheit über Vergangenheit, so kann man sich leicht identifizieren. Probleme mit der Familie kennen viele von uns. Er braucht nicht auf dicke Hose machen und versteckt sich nicht hinter stumpfen Posen.

Jazzige Lässigkeit beschreibt seinen warmen Sound durch echte Instrumente und den Verzicht auf Autotune oder ähnliche Effekte. Gitarre, Miles-Davis-Trompete und Sax, dazu Rimshots und Knack-Bassdrum, butterweiche Bässe und Gospel-Samples, die schon Dr. Dre bemühte. Gemein mit mir ist ihm seine Begeisterung fürs Kochen, das ihn beruhigt. Er litt lange an ADHS. Kochen hilft ihm, ruhiger zu werden, es hat etwas Meditatives.

Loyle Carner kann Sprache als Neuanfang verstehen und Familie als Zukunftsperspektive begreifen. Die Katharsis dieses Londoner Rappers ist faszinierend – und verstrahlt Hoffnung. Für mich neu für zeitgenössischen Hip-Hop ist der erstaunlich präzise Flow, welcher Füllwörter komplett vermeidet. Carner beweist ein feinsinniges Gespür für Sprache, das nicht nur hilft, zutiefst sensibilisiert von persönlichen Schicksalswegen zu berichten, sondern auch eine retrospektive Erzählform eröffnet, die einem Hoffnung zuspricht – Yesterday Is Gone. Es geht nicht um die großen Probleme der Menschheit (hier unterscheidet er sich vielleicht auch zur Kollegin Kate Tempest). Aber es geht um den innersten Zusammenhalt, die kleinen Bewegungen.

„So keep your mouth closed shut / Eyes wide open when that doubt rose up / ‚Cause if that drought shows nothing but the clouds hold nothing but the sound“

So ehrlich wie er macht es kaum jemand. Er spricht über die Unterdrückten, über seine Vorbilder in No CD, seinen verstorbenen Stiefvater, den er als sozialen Vater lieben lernte, Cantona, und Carner erscheint dabei reflektiert.

Wenn Loyle Carner Bände spricht und man ihm zuhört, dann kann die Welt eine Schöne sein.

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