SdW #28 Von Wegen Lisbeth – Meine Kneipe

SdW #28 Von Wegen Lisbeth – Meine Kneipe

VON WEGEN LISBETH - MEINE KNEIPE

Soundtrack der Woche #28

Yeah! Von Wegen Lisbeth liefert uns die perfekte Sonntagmittag, Sonne brennt, im Park hängen Mukke. Zwischen Palmen und Heimtrainern servieren uns die berliner Jungs feinsten Indie; ihre gute Laune ist ansteckend. In weißen Tennissocken singen sie über Lina, die Liebe, New York oder die 110km/h im Kreisverkehr. Ihre Texte haben etwas von Bilderbuch, ihr Sound liegt irgendwo zwischen der Power von Kraftklub, der Melodik von Annenmaykantereit und dem Einfallsreichtum von GOLF. Sie laufen rum wie POOL und saugen aus ihren Casio Keyboards abgefahrene Sounds. Scheiße, die Jungs vereinen alles was deutscher Indierock braucht. Der Funke ist übergesprungen!

2014 haben sie eine kleine, feine EP aufgenommen: Und Plötzlich der Lachs gibt die Richtung ganz gut vor. Zu empfehlen: Sushi. Die EP gibt es in voller Pracht und Länge auf Bandcamp. Daumen hoch dafür!

 

Noch fünf Mal schlafen, dann erscheint ihr neues Album Grande. Wir sind gespannt wie Flitzebogen! Ihre Tour setzten sie dann einfach bis Oktober fort.

© VonWegenLisbeth

 

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SdW #23 GOLF – Geheimnis

SdW #23 GOLF – Geheimnis

GOLF - GEHEIMNIS

Soundtrack der Woche #23

GOLF, vier Jungs, die mit saugeilem Synthie-Topsound beweisen, dass man zu poetischer Generation-Y-Melancholie (gibt es das überhaupt?) auch tanzen kann. Ich habe jetzt eine Woche hinter mir, warte gespannt auf die Platte! Mann, GOLF hat es mir angetan. Der Sound ist bestimmt gewöhnungsbedürftig, aber erste Sahne. Das Reinhören in deutsche Musik ist ja manchmal etwas tricky. Ich empfehle hier wärmstens: Hört GOLF, ich finde es wahnsinnig raffinierte und erfrischende Musik.

Der Soundtrack der Woche ist für mich nicht nur der Song Geheimnis, sondern die gesamte Platte Playa Holz.

Die Gruppe Golf gehört derzeit zu den spannendsten Newcomern. Ihren Sound bezeichnen sie selbst als „Dada Disco“ und nach einer ersten EP im letzten Jahr veröffentlichen die vier nun ihr Debüt-Album. Die Musik ist irgendwo zwischen neuer deutscher Welle und Hamburger Schule (hier wird ein hoher intellektueller Anspruch zugemessen und die Musik ist umfangreich mit Gesellschaftskritik, linkspolitischer Einstellung und postmodernen Theorien ausgestattet) machen. Für ihren Sound nutzen Golf so ziemlich jeden Gegenstand, der ihnen in die Finger kommt, vom Staubsauger bis zum Tischtennisball. Das Debüt-Album von Golf trägt den schönen, wie außergewöhnlichen Namen „Playa Holz“, der unter anderem den Hang der Band zum Dadaismus wiederspiegelt. „Außerdem wollten wir zwei Wörter entgegenstellen, die möglichst unterschiedlich sind und beide eine Facette unserer Musik zeigen. Playa ist halt dieser groovy, funky, spanische Einfluss, den wir auf jeden Fall drin haben, auch weil ein Teil des Albums in Spanien entstanden ist. (…) Und Holz ist so das komplette Gegenteil. Das ist ganz gerade, eine Silbe, super deutsch, wie die Texte nun mal deutsch sind. Und das war so der Gegensatz den wir auch in unserer Musik hoffen zu vereinen“.

Es gibt aktuell den Track Zeit zu Zweit in einem tanzbaren Remix vom Genie Roosevelt kostenlos zum Download.

Passt! Übrigens sind auch die Videos berüchtigt 😉 Moderat lobt die Jungs auch unter anderem dafür:

SdW #18 Night Palms – Tiger Temple

SdW #18 Night Palms – Tiger Temple

NIGHT PALMS - TIGER TEMPLE

Soundtrack der Woche #18

[Update] Night Palms scheint ihr Internet Dasein beendet zu haben. Wir hoffen, dass sie weiterhin Musik machen und irgenwann von sich hören lassen.

Mehr durch Zufall stießen wir auf Night Palms. Eine (noch) winzig kleine Band aus den Tiefen des englischen Indie-Rock, dessen EP The Blue Pool uns mächtig beeindruckt hat. Eigentlich kennt man den Sound aber die Jungs aus Lancaster haben irgendetwas, dass sie doch besonders macht. Ihre Songs bringen eine gewisse Leichtigkeit und Lässigkeit mit sich; irgenwie cool. Ein kleines Licht im englischen Indie Urwald.

Der zweite Track der EP Tiger Temple trifft den Grad zwischen Behaglichkeit und Progression erstaunlich gut. Vor allem das Intro und das Spiel mit dem Groove hat es uns angetan. Obwohl Night Palms hier keine musikalische Revolution vorantreiben klingt Tiger Temple auch nach dem zehnten Mal alles andere als langweilig.

Wir sind gespannt, was in Zukunft von den Jungs kommt und erkennen dann vielleicht was sie irgendwie besonders macht. Ein Album sind sie uns noch schuldig.

 

© Night Plams

SdW #17 Balthazar – Do Not Claim Them Anymore

SdW #17 Balthazar – Do Not Claim Them Anymore

BALTHAZAR - DO NOT CLAIM THEM ANYMORE

Soundtrack der Woche #17

Balthazar! Das war ja früher oder später einfach fällig! Meiner Ansicht nach zur Zeit die spannendste Indierock Band auf dem europäischen Festland. Das liegt sicherlich an dem wilden Stil, den Streichern und der musikalischen Vielfalt. Belgien – das Land zwischen den Niederlanden und Frankreich. Unscheinbar, irgendwie. Jetzt aktuell bekannt durch eine verlorene Jugend in Moolenbek, wo die Terroristen von morgen leben?  Ein ewiger Zwist von flämischer und französischer Bevölkerung und eine bemerkenswerte Auswahl an gutem Bier. Aber Belgien mausert sich immer mehr zum Heimatland anerkannter Indie-Künstler. Das Geheimtipp-Image haftet weiterhin am Quintett Balthazar. Und das, obwohl sie ihren Sound selbst mit Arctic Monkeys, The Streets, The XX und den Gorillaz vergleichen. Die Fusion klingt dennoch einzigartig nach Balthazar.

Balthazar aus Belgien haben als Duo mit Straßenmusik angefangen. Mittlerweile ist die Band zum Quintett herangewachsen und füllt große Clubs – die Straße hört man Balthazars Mischung aus Indierock, Folk und Kammerpop aber immer noch irgendwie an.

Wenn als traditionell letztes Stück eines Konzerts Blood Like Wine gespielt wird, die Fans vor der Bühne alle ihre Becher heben und mitsingen Raise your glass to the nighttime: Dann hat man soeben einen Auftritt von Balthazar erlebt und geht ziemlich aufgedreht, gut gelaunt, bestens unterhalten, mit dem bluesigen Sound im Herzen und den Kopf voller Melodien hinaus in die Nacht. Auf den Geschmack kommt ihr auch mit dem Konzert hier drunter im Saal Ancienne Belgique.

Meiner Meinung nach lohnt sich die gesamte Diskografie! Viel Vergnügen!

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SdW #15 Kakkmaddafakka – Young You

SdW #15 Kakkmaddafakka – Young You

KAKKMADDAFAKKA - YOUNG YOU

Soundtrack der Woche #15

Die Champoins League Hymne ertönt, zwei Buttler stürmen mit Meterhohen Fahnen die Bühne, einer nach dem anderen betreten sechs Norweger den Platz an dem sie sich am wohlsten fühlen. Sie performen eingängigen aber keinesfalls eintönigen Indie, Texte zum mitsingen und Grooves zum Tanzen. Auf der Bühne steht Kakkmaddafakka, bekannt für ihre fulminanten Liveauftritte, sie inszenieren sich als die inkarnierte Coolness, die fleischgewordene Lässigkeit. Das gelingt ihnen ausgesprochen gut, vor allem Live.

Anfang des Monats veröffentlichten Kakkmaddafakka ihr mittlerweile viertes Studioalbum KMF. Es geht ruhiger einher als seine Vorgänger, behält aber den typischen Kakkmaddafakka Sound bei: ein bunter Straus aus Rock, Funk, Disco und Pop. Anders als zum Beispiel Heist ist es jedoch mehr ein Album fürs Frühstück als für die Nacht, „erwachsener“ wie sie selber sagen. Young You findet sich irgendwo zwischen diesen beiden Polen.

Kakkmaddafakka übersetzt sich übrigens zu party animal und ist einfach „a fun thing to say“.

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Kakkmadafakka

© FKP Scorpio, Kakkmaddafakka

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