SdW #54 Car Seat Headrest – Drunk Drivers / Killer Whale

SdW #54 Car Seat Headrest – Drunk Drivers / Killer Whale

CAR SEAT HEADREST - DRUNK DRIVERS / KILLER WHALE

<iframe style="border: 0; width: 100%; height: 120px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=972556245/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/tracklist=false/artwork=small/track=47405475/transparent=true/" seamless><a href="http://carseatheadrest.bandcamp.com/album/teens-of-denial">Teens Of Denial by Car Seat Headrest</a></iframe>
<iframe src="https://embed.spotify.com/?uri=spotify%3Atrack%3A2os0aK782bakCPmjow0SU0" width="300" height="166" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>
Soundtrack der Woche #54

Der Mensch ist nicht mehr Herr seiner Selbst. Sinnlos und unkontrolliert ist sein Dasein geworden, er verliert sich im Rausch, zerstört sich selber.

Man beginnt ein wenig zu zweifeln, wenn man sich dem neuen Album von Car Seat Headrest annimmt. Track für Track nimmt sich Sänger Will Toledo auseinander, hemmungslos und kompromisslos offenbart er den Abgrund, vor dem er sich sieht. Es geht um Drogen, um Lügen und natürlich um Liebe. Die Texte: sadistisch und selbstzerstörerisch, aber getragen von jener Authentizität und Ehrlichkeit, derer es bedarf, um sich mit ihm zu identifizieren. Man erkennt sich selbst hier und da wieder und das ist das schmerzhaft Schöne an diesem Album.

Fünf druckvolle Songs lang geht das so. Dann kommt Drunk Drivers / Killer Whale. Ein erstes Mal wird der Sound etwas ruhiger, dafür die Verbindung zum Hörer nun konkret hergestellt.

Für mich letztendlich die interessanteste, wenn auch düsterste Stelle der Platte. Die angesammelte Verzweiflung entlädt sich im Refrain dieses Tracks und Car Seat Headrest schlägt nun ganz offensichtlich die Brücke zur Allgemeinheit.

If I were split in two I would just take my fists
So I could beat up the rest of me

Car Seat Headrest - Fill in the Blank

We are not a proud race
It’s not a race at all
We’re just trying
I’m only trying to get home
Drunk drivers, drunk drivers
It’s not a good thing

Car Seat Headrest - Drunk Drivers / Killer Whale

It’s not too late
Turn off the engine
Get out of the car
and start to walk

Car Seat Headrest - Drunk Drivers / Killer Whale

Der Schluss des Tracks markiert eine der wenigen optimistischen Momente des Albums. Für einen kurzen Augenblick scheint Hoffnung aufzukommen, welche jedoch im weiteren Verlauf schnell wieder dem Trübsal des Anfangs weichen muss.

Teens of Denial ist in erster Linie ein Indie-Rock Album über das Scheitern eines Einzelnen, aber bringt die Denkmaschinerie des Hörers mächtig ins Rollen und tut dies unglaublich gut. Es ist mit Sicherheit kein Album für die Endorphinproduktion, dafür umso mehr eines für die Synapsen und hält einem gelegentlich den Spiegel vor die Stirn.

SdW Playlist

Share a little love.

Facebook

Facebook

Hype Maschine

Spotify

Über den Protest und die Dynamik im Denkprozess

Über den Protest und die Dynamik im Denkprozess

ÜBER DEN PROTEST UND DIE DYNAMIK IM DENKPROZESS

Über den Protest und die Dynamik im Denkprozess

Just weil Weihnachten ist, obwohl eigentlich eher aufgrund meiner großen Faszination für Blues, Soul und Jazz, unternehmen wir im Dezember eine Reise durch die Zeit, auf zu einem magischen Ort, an dem beschwingte Musik Grundsatzprogramm ist. HUI.

Sechs rote Buchstaben beleuchten das Entree und strahlen erhaben über dieser einzigartigen Hall of Fame. Am Tage unscheinbar, umzingelt von unspektakulären Gebäudekomplexen, wurde und wird zu späterer Stunde an diesem Ort Musikgeschichte geschrieben. Ein warmer, samtiger Rotton bedeckt die Zuschauersitze, der Blick auf eine nur schummrig beleuchtete Bühne gerichtet, lassen wir uns mitreißen vom Zauber des Apollo Theaters, 253 W 125th St, New York, NY 10027, USA.

Die Challenge besteht darin, die Dynamik im Denkprozess zu behalten. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts, als Sohn des Blues, verbreitet sich eine neue Musikrichtung, die durch Improvisation und Spontanität geprägt ist. Gewollt ist derjenige, der aus dem Vorgegebenen ausbricht. Temporeich und schwungvoll beginnt seine Geschichte in den Südstaaten Amerikas, heute wird ihm dieselbe kulturelle Bedeutung zugeschrieben, wie der europäischen Klassik : Der Jazz. Gerne systemkritisch, thematisiert er aufgewühlt den Protest für Freiheit und Gleichberechtigung, Sehnsüchte und Hoffnung, bis hin zur Lebensfreude.

Golden Five Apollo Theater:
_1 Sammy Davis Jr. – Feeling Good
_2 Dionne Warwick – Walk on by
_3 Nina Simone – Love me or Leave me
_4 Louis Armstrong – What a wonderful world
_5 Aretha Franklin – Respect

Gesamte Playlist

Autorin

Philippa

Dauerpraktikantin | Bayreuth

Facebook

Facebook

Hype Maschine

Spotify

SdW #49 Sylvan Esso – Kick Jump Twist

SdW #49 Sylvan Esso – Kick Jump Twist

SYLVAN ESSO - KICK JUMP TWIST

<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/GYeGMw21fgM?rel=0&showinfo=0" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>
<iframe src="https://embed.spotify.com/?uri=spotify%3Atrack%3A0IUyyAw084lsZr2NSipP4d" width="600" height="300" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>
Soundtrack der Woche #48

Vor zwei Jahren haben Sylvan Esso ihr gleichnamiges Debütalbum veröffentlicht: dominante Synthies, Sounds alter Arcade-Spiele, ein Hauch Dubstep mischt sich mit feiner Electronica. Erstaunlich progressiv und minimalistisch kommt die Musik der Beiden daher. Ein sehr stimmiges Album mit klaren Konturen und Ideen.

 

<iframe width="100%" height="100" scrolling="no" frameborder="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=https%3A//api.soundcloud.com/tracks/280512611&color=ff5500&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false"></iframe><iframe src="https://embed.spotify.com/?uri=spotify%3Atrack%3A1FejelrM94Ik1mlI64Ofpb" width="600" height="100" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>

Singin‘ I’ve got the moves of a tv queen
Folk girl hero in a magazine
Faking the truth in a new pop song
Don’t you wanna sing along – Radio

Amelia Meath und ihr Producer Nick Sanborn kommen aus Durham, North Carolina, wo sie zufällig zueinander gefunden haben als Amelia Nick um einen Remix eines Tracks ihrer damaligen Band bat. Die Chemie stimmte zwischen ihnen, Musikalisch waren sie auf selben Wellenlängen unterwegs und begannen in Nicks Zimmer an ihrem Album zu schrauben.

Vor drei Monaten meldeten sie sich mit ihrer neuen Single Radio zurück, eine schöne Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Radio Kultur. Wenig später folgte dann Kick Jump Twist, da scheint also etwas im Busch zu sein. Musikalisch knüpfen sie an ihrem Debütalbum an. Nice!

SdW Playlist

Facebook

Facebook

Hype Maschine

Spotify

SdW#46 Alabama Shakes – Don’t Wanna Fight

SdW#46 Alabama Shakes – Don’t Wanna Fight

ALABAMA SHAKES - DON'T WANNA FIGHT

<iframe width="100%" height="166" scrolling="no" frameborder="no" src="https://w.soundcloud.com/player/?url=https%3A//api.soundcloud.com/tracks/240191486&color=ff5500&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false"></iframe>
<iframe src="https://embed.spotify.com/?uri=spotify%3Atrack%3A51LcPhaclbiR8EAyC76M2L" width="300" height="166" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>
Soundtrack der Woche #46

My lines, your lines
Don’t cross them lines
What you like, what I like
Why can’t we both be right? _ I Don’t Wanna Fight

 

What kind of band are you?’ I have no clue. _ Brittany Howard.

 

A new world hangs
Outside the window
Beautiful and strange _ Sound & Color

 

The constant dedication
Keeping the water and power on
There ain’t nobody left
Why can’t I catch my breath?
I’m gonna work myself to death _
I Don’t Wanna Fight

 

 

Noch mal schnell Luft holen und los gehts! Frontfrau Brittany Howard legt los. Eine impulsante Frau mit wuchtiger Stimme und enormer Energie. Sie und ihre drei Männer machen Musik zum zappeln, nachdenken oder heulen. Ansteckend. Gitarren und röhrende Orgeln. Man fühlt sich teilweise zurückversetzt in Zeiten, in denen Blues-Rock noch hochgelebt wurde, ja man könnte sogar Retro sagen, auch wenn Alabama Shakes nicht gerne mit diesem Terminus um sich werfen.

Alabama Shakes kommt, wie der Name schon vermuten lässt, aus Alabama, USA, und machen seit 2009 gemeinsam Musik. 2012 gab es das erste Album Boys & Girls, welches für ordentlich Aufmekrsamkeit sorgte. Es folgten zahllose Auszeichungen, Loblieder aus allen Ecken der Welt und Auftritte auf so zeimlich jedem erdenklichen Festival. Das zweite Album Sound & Color, inklusive Don’t Wanna Fight, folgte letztes Jahr.

Ob Blues, Rock, Psychedelic oder Indie, die Vier haben mit Sound & Color letztes Jahr ein extrem abwechslungsreiches und buntes Werk auf die Beine gestellt. Vielleicht erinnert es einen an The Arcs, Tame Impala oder die Rolling Stones. Auch egal! Es klingt geil, Punkt.

alabama-shakes

© Alabama Shakes

Facebook
Website
Spotify

SdW Playlist

Facebook

Facebook

Hype Maschine

Spotify

SdW #41 Bon Iver – 666 ʇ

SdW #41 Bon Iver – 666 ʇ

BON IVER - 666 ʇ

<iframe src="https://embed.spotify.com/?uri=spotify:track:7eRU0RltchvgOTSbX6vmdv" width="300" height="380" frameborder="0" allowtransparency="true"></iframe>
Soundtrack der Woche #41

Es klingt kaputt, verzerrt und unnatürlich aber es klingt gewollt, vor allem aber, und das ist an diesem Album so besonders, es klingt extrem durchdacht. 5 Jahre lang war es ruhig um Bon Iver, nun meldet er sich mit einem intelligenten, avantgardistischen Werk zurück.

Das 2011 erschienene Album Bon Iver war tiefgründig, emotional aber ruhig, man kann vielleicht unaufgeregt sagen auch wenn es unter keinen Umständen langweilig war.

Zukunftsmusik

All jenes hat Justin Vernon, das Genie hinter dem Projekt, nicht verlernt und präsentiert uns mit seinem neuen Album extrem synthetische Indie Musik, ohne tanzbare Rythmen und vollends losgelöst von klassischen Indie / Folk Elementen. Er fährt ein ganzes Arsenal an Synthesizern auf, das akustischste aller Instrumente, Justin Vermonts starke, teils leiddurchdrängte Stimme, verzerrt durch Vocoder und Effektgeräten. Im Zusammenspiel mit den für Bon Iver bekannten, tiefgehenden Harmonien, der richtigen Priese Melancholie und Schmerz, entsteht ein Album, welches wie die nächste Entwicklungsstufe von James Blakes Meisterwerk Overgrown klingt.

Beim Hören von 22, A Million kommt man nicht drum herum an die Musik von Musikern wie Jamie XX, Nicolas Jaar oder Jon Hopkins zu denken aber in einem noch nicht gehörtem Indie Kontext. Das Album gilt es unserer Meinung nach als Gesamtes zu genießen, doch 666 ʇ gibt einen ganz guten Einblick in den Hybrid aus klassischen akkustischen, Indiemusikelementen und moderner, synthetischer Musik.

Ein minimalistisches Werk, detailverliebt, welches erst nach und nach seine ganze Vielfalt und Diversität enthüllt. Es ist ein Album für die Dauerschleife, Tracks bei denen man bei jedem Hören neue Elemente und kleine Details entdeckt. 22, A Million ist ein Einblick in eine neue, minimalistischere und elektronischere Indie Musik.