Soundtrack der Woche #175
Claire Laffut greift mit ihrer Debüt-EP Mojo auf simplen Pop zurück, um die vielsagenden Vorstellungen von Authentizität, Selbstvertrauen, Weiblichkeit und sexuellem Verlangen zu erforschen. Während Ihre erste melodramatische Single und Pop-Ballade Vérité noch gut als Pop funktioniert, wird es mit ihrer anschließenden EP Mojo richtig anstrengend.
Das liegt nicht allein an der Musik, sondern viel mehr noch an ihrer Inzenierung. Sie ist verdammt schön und kann malen. Sie modelt für CHANEL. Wenn sie es jetzt noch geschafft hätte eigenständige Musik zu produzieren… Leider jedoch wird ihr zumals avantgardistischer Ansatz durch eine Überdosis geschminkter Apathie, Pseudo-Schüchternheit und kultureller Aneignung (vgl. die späteren Auftritte und Musikvideos) untergraben, die die Glaubwürdigkeit ihres musikalischen Projekts stark in Frage stellen.
Für ihre erste Platte arbeitete die Allrounderin direkt mit Tristan Salvati zusammen, einem Pariser Produzenten, der für seine Zusammenarbeit mit dem belgischen Pop-Idol Angèle bekannt ist (welche sicher hier auch noch eine Rolle spielen wird).
Die von ihr ausgerufene Suche nach Authentizität wird leider unter einer Überdosis erfundener Lässigkeit begraben, was zu einem schrecklichen Mangel an Glaubwürdigkeit führt. Während Vérité cool scheint, weil authentisch, wird es bei Mojo irgendwie arg fake. Da klingen Ihre Vorbilder wie King Krule oder Sade fast wie Gags. Mit ihrem Gehabe wird ihre EP so oberflächlich, dass sie selbst im feshen Paris ihrer Generation überhaupt nicht gerecht wird. Sorry Claire.
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