SdW #108 Nils Frahm – A Place

SdW #108 Nils Frahm – A Place

NILS FRAHM - A PLACE

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Soundtrack der Woche #108

Nils Frahm ist angekommen. Klaviermechanik: Mit seinem neuen Album All Melody zeigt der Handwerker zwischen Orgel, Synth und Flügel was deutsche klassische oder elektronische Musik heute bedeuten kann. Die Musik trägt dabei auch den Retro Charme des 2015 wiederbelebten DDR Funkhauses, dass nun neben erstklassigen Konzerten auch einige Studios beheimatet. Schweres Holz in tiefem Nussbraun, Parkett in Fischgrätenmuster, breite Steinsäulen und großzügige bodentiefe Fenster sind der Beweis dafür, dass die DDR neben Trabis, Honeckers Brille und Spreewaldgurken auch eine elegante Seite hatte. Reinhören in das von Frahm gestaltete Studio Saal3s kann man sich also mit diesem SdW.

Seine Musik klingt wie ein Soundtrack für ein Ballett der Alltäglichkeiten: Rote Ampeln, Dampfende Gesichter im eisigen Winter, das Pfeifen der Metrotüren, das Flackern der Neonröhren im Untergrund und die dicksten Regentropfen dort wo man am Bürgersteinrand nahe der Gebäude eigentlich Geborgenheit sucht. Frahm absorbiert unsere Welt und verpasst ihr einen neuen Rythmus. Sollten wir uns darauf einlassen auch eine gewisse Erhabenheit und Entspanntheit. Frahm kann als Artist den eleganten Spagat zwischen Elektronik, Klassik und Abstraktem vollführen. Hut ab.

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Felix

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SdW #106 Die Höchste Eisenbahn – Isi

SdW #106 Die Höchste Eisenbahn – Isi

DIE HÖCHSTE EISENBAHN - ISI

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Soundtrack der Woche #106

Über Geschichten braucht man keine Geschichten schreiben.
Höre nun auf zu lesen und höre der Eisenbahn beim erzählen zu.

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Jan

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SdW #82 Tom Schillinger & The Jazz Kids – Kein Liebeslied

SdW #82 Tom Schillinger & The Jazz Kids – Kein Liebeslied

TOM SCHILLING & THE JAZZ KIDS - KEIN LIEBESLIED

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Soundtrack der Woche #83

4,1 Sterne und ich fange an zu überlegen, wie ich den Film unterbringen soll in den nächsten Tagen. Aussichtlos. Von „Ich liebe diesen Film“ über „Lustiger Beginn sonst einfach schlecht“ bis hin zu „Entt&auml;uschend“ ist auch wieder alles dabei, was die Rezensenten so zu bieten haben. „Nicht für Action Fans (obviously)“ schreibt Herr Stilller mit drei L wohl angemerkt.

Zugegeben, ich habe keine Ahnung wer dieser Mann ist, als ich zum ersten Mal seine Musik höre. Tom Schillinger.

Zurück zu meiner Filmrecherche: Es geht um Oh Boy. Anscheinend hat ein junger talentierter Schauspieler namens Tom Schilling darin eine wichtige Rolle besetzt und sich auch am Soundtrack beteiligt. Dabei hat dieser dann ein Ensemble vom Regisseur versammelt getroffen, die ihre Musikinstrumente ganz passabel beherrschen. Dieses Ensemble heißt The Jazz Kids. Hat mit Jazz nicht im Geringsten zu tun, Musik machen aber können sie.

Im 3/4- oder 6/8-Takt drängt die Musik voran. Im Song Kein Liebeslied macht Schillinger dazu ein paar Ansagen an seine Verflossene, die gar nicht mal dermaßen souverän daherkommen. Begleitet wird der wundervoll halbstarke Akt von romantisch rauem Chanson-Pop. Das ist aber kein Liebeslied. Beim dritten Hören in Schleife merke ich, warum ich den Song mag – es erinnert an Hildegard Knef.

Minute 2:10: wilde Gitarreneinlage. Oh Boy hat übrigens dann den Deutschen Filmpreis für die beste Filmmusik gewonnen. Dazu singt ein multitalentierter Schauspieler, der klassische Moritaten und Lieder vom Abgrund, aber auch die Tradition des Deutschen Chanson wieder aufleben lässt. Das finde ich mutig. Minute 3:10: Schuld daran bist du.

Übrigens finde ich den Rest des Albums recht nervenaufreibend und ein wenig nerv tötend, aber für kein Liebeslied ist es das Wert. Und: Oh Boy steht auf meiner Liste.

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Autor

Felix

Gründer | Bayreuth

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SdW#81 Max Graef – No5

SdW#81 Max Graef – No5

MAX GRAEF - NO5

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Soundtrack der Woche #81

Das Thermometer zeigt 32 Grad an. Es ist stickig. Ein Glück, dass Max Graef für frischen Wind sorgt. Füße ins Eisbad, Mukke an und zurücklehnen. Das ist ein guter Plan.

Adieu, Monsieurs.

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Jan

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SdW#80 Bonaparte – White Noise

SdW#80 Bonaparte – White Noise

BONAPARTE - WHITE NOISE

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Soundtrack der Woche #80

Die wohl extrovertierteste Band, die ich kenne ist Bonaparte. Da wären zum einen die Konzerte: Ein wilder Zwitter aus Theatervorstellung und Zirkusshow. Scheinbar wahllos springt die Band umher, tollt kostümiert und maskiert, mehr oder weniger bekleidet auf der Bühne herum. Angeblich sei nichts vor einem Konzert geplant, versichert Frontmann Tobias Jundt. Das gesamte Spektakel entspringt dem Kollektiv spontan im Moment in dem sie die Bühne bespielen. Orchestriert oder nicht, die Performance sitzt und die Halle bebt.

Zum anderen ist da die Musik: Ganz wie die Performance ist sie eine Mischung unzähliger Genres, entgegen aller Gesetze und über alle Grenzen hinaus. Punk lebt! Ihr Debütalbum Too Much wirft mit autoritätskritischen und hedonistischen Parolen um sich und ruft zur Anti Anti Revolution auf. Es dauerte nicht lange, bis sich die Band auch außerhalb der Tiefen des Berliner Untergrunds Gehör verschaffen konnte. Sogar auf einer Party von Quentin Tarantino haben sie schon gespielt. Auf Too Much folgten vier weitere Alben, bis dieses Jahr ihre neue Platte The Return of Stravinsky Wellington erschien.

Sich selbst inhaltlich treu geblieben sind sie und so ist die musikalische Entwicklung vom ersten zum aktuellen Album doch recht dramatisch. Im direkten Vergleich zu Too Much wirkt Return of Stravinsky Wellington erwachsen und strukturiert. Der Punk hat weitestgehend ausgedient. Pop übernimmt. Punk-Pop klingt ziemlich widerwertig, aber vielleicht ist das die richtige Bezeichnung für dieses Album. Die Revolution neigt sich ihrem Ende. Ein Besseres hätten Bonaparte wohl kaum produzieren können.

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Jan

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