Soundtrack der Woche #143
Gregory Porter ist sowas wie der König der Frühstücksmusik, Popstar der Bohème, Musik für Momente in denen man mit einem Händchen für feine Musik glänzen will, einem aber so richtig nichts originelles einfallen will. Porter geht irgendwie immer und gefällt auch irgendwie jedem: Jazz für Jedermann. Diese Mischung aus Soul, Blues und Jazz ist Boggie-Woggie genug, dass das druckverwöhnte Partyvolk am Morgen danach daran Gefallen finden kann und doch irgendwie clever genug, dass es den Jazz-Stempel verdient und auch dem anspruchsvollen Jazzohr eine willkommene Abwechslung sein kann.
Image beiseite, Gregory Porter ist ein begnadeter Sänger, auf seinen zur Perfektion produzierten Alben sitzt jeder Ton und er trumpft mit einer doch recht breiten musikalischen Palette auf.
Der Mann mit der Ballonmütze ist auch an der hippen Szene nicht vorbei gegangen. Irgendwann muss wohl auch der Produzent / DJ Claptone in seiner Küche gesessen haben und dem Groove verfallen sein. Vier Viertel Kick drunter und zack fertig ist Gregory Porter vom Küchentisch in den Club gewandert. Funktioniert ebenfalls sehr gut. Auch Andere haben sich dessen mit mehr (Opolopo, 20syl) oder weniger (Rainer + Grimm) Erfolg ebenfalls gewidmet. Weit war der Weg jedenfalls nie. Das Original ist oft zum großen Teil erhalten geblieben.
So hilft Gregory Porter den eigenen Musik Nimbus auch in Zeiten kreativer Flaute hochzuhalten. Je öfter man sich das anhört, desto mehr fällt einem auf wie glatt diese Musik ist. Keine Kanten, kein Kratzen, Nichts. Das ist vielleicht das Einzige, was man daran auszusetzten haben könnte.
Musik fürs Frühstück eben. Ein Hoch auf das Schokocroissant.
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